Geschichte der Karlskirche

Geschichte

Als 1713 die Pest in Wien wütete, gelobte Kaiser Karl VI (1685-1740) seinem Namenspatron, dem Pestheilgen Karl Borromäus (1538-1584), eine Kirche errichten zu lassen, würde die Seuche zu Ende gehen: die Karlskirche.

Die Karlskirche ist eine „Weltgeschichte der Architektur“. Sie vereinigt Stilelemente unterschiedlichster Epochen und Kulturen: ein
griechisch-römischer Tempel als Portikus, die Durchfahrten der Glockentürme in Form römischer Triumphtore, darauf asiatisch anmutende Pagodendächer, eine barocke Kuppel von 74 Metern Höhe, die großen Säulen und die Vielzahl der Kuppeln und Türme als eine Anspielung auf die byzantinische und osmanische Baukunst, das alles zu einer breit gelagerten Pyramide geschichtet.

Das Kuppelkreuz erreicht eine Höhe von 74 Metern und ist damit die höchste Kuppel Österreichs. Die Reliefs der beiden Riesensäulen (47m) stellen Leben und Wirken des Hl. Karl Borromäus dar. Es ist mit über 400m² das größte zusammenhängende bildhauerische Werk der Neuzeit.
Im Inneren öffnet sich einer der großartigsten religiösen Räume der Welt: Kolossale Marmorpilaster tragen das Gebälk und leiten zu einem farbenfrohen Fresko über, das uns den Hl. Karl mit Gottesmutter und die Dreifaltigkeit zeigt. Lichtverklärte Bewegung, das „Hinauf zum Himmel“ ist im gesamten Raum der Kirche spürbar, zum Höchsten gesteigert im Hochaltar.

1715

setzte sich Johann Bernhard Fischer von Erlach (1665-1723) beim Wettbewerb um den Bau der Wiener Karlskirche gegen seine Mitbewerber Johann Lukas von Hildebrandt und Ferdinand Galli-Bibiena durch. Dieses Werk, das er leider nicht selbst vollenden konnte, ging als sein Hauptwerk in die Geschichte ein.

1715

1716

Wienfluss

1716 konnte der Grundstein zur Kirche gelegt werden.
Als Bauplatz wählte man eine Anhöhe, einen Weinberg am Ufer des Wienflusses, auf halbem Weg zwischen Hofburg und kaiser-licher Sommerresidenz, damals noch die Favorita (das heutige Theresianum in der Favoritenstraße). Die Kirche liegt in der verlän-gerten Achse von Herrengasse–Augustinergasse und bezog damit ursprünglich den Blick auf Hofburg und Hofbibliothek mit ein.

1716

1723

Nach dem Tod von Johann Bernhard Fischer von Erlach übernahm sein Sohn Josef Emmanuel (1693-1742) die Bauausführung, nicht ohne die Pläne seines Vaters in manchen Punkten abzuändern. Vor allem die Gestaltung des Kuppeltambours und die Dekoration des Innenraums sind sein Werk.

1723

1737

Nach über 20 Jahren Bauzeit konnte die Karlskirche am
28. Oktober 1737 schließlich feierlich geweiht werden.

1737

2000

Beginn der umfassendsten Renovierung seit dem Bau der Kirche: Kuppelfresken, Innenraum und Außenfassade werden in altem Glanz wieder hergestellt.

2000